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Extremsport Freeride Teil 1: Geschichte, Material, Kosten, ...

  Themen dieser Seite:
- Was ist Freeride ?
- Geschichte von Freeride
- Voraussetzungen
- Material, Ausrüstung
- Kosten


- Risiken
- Freeride-Kurse
- Lawinenkunde
- Skigebiete für Freeride-Fans

- Rechtliches
- Bekannte Freerider
- Wörterbuch
- Sportliche Bewerbe

Was ist Freeride (Wintersport)

Als Freeriding bezeichnet man das Ski- oder Snowboardfahren im freien Gelände abseits präparierter Pisten.
Freeriding (Variantenfahren bzw. Backcountry oder off-piste-Fahren) ist weder eine Sportart noch ein besonderer Fahrstil, sondern die Bezeichnung für den Trend, sich auf nicht präparierten Skipisten zu bewegen. Der Ausdruck ist vom Snowboardsport geprägt worden.

Zum Freeriden gehört nicht nur die Abfahrt, sondern in zunehmendem Maße auch Sprünge in verschiedensten Variationen, wie sie in den 1970er-Jahren von damaligen Trickski-Fahrern entwickelt wurden. Als Absprungrampen nutzen Freerider natürliche Geländeformen wie Felsen (Cliffs) oder Wechten.
Freeride (Wintersport)

Die Geschichte des Freeride

Genau genommen waren die ersten Skifahrer der Geschichte bereits Freerider, als Sportart wurde das Tiefschnee-Fahren seit es präparierten Skipiste gibt, also Mitte der 1960er-Jahre, bekannt.
In den späten 1990er-Jahren hat sich das Freeriding in den traditionellen Wintersportländern Österreich, Frankreich, Norwegen, Schweden, Schweiz und den USA verbreitet.

Anfänglich wurden Freeride Touren mit einer Skitour, also dem Aufstieg auf den Berg mit Skiern, verbunden. Mittlerweile erreicht man viele der Off-Piste Routen auch mit einem Skilift, das ist mit ein Grund für die steigende Zahl an Freeride Interessierten. Die neuen Skimodelle und eine verbesserte Sicherheitsausrüstung trugen ebenfalls zum Ansteigen der Beliebtheit dieses Sportes bei.
Freeride mit Snowboard oder Ski

Voraussetzungen Fahren im freien Gelände mit Ski oder Snowboard.

Wichtig für das Ski- oder Snowboardfahren im freien Gelände ist, dass man die richtige Technik für das Skifahren im Tiefschnee beherrscht. Die Bewegungen im Pulverschnee unterscheiden sich deutlich zu denen auf präparierten Pisten. Skifahrer, die das Freeriden zum ersten Mal ausprobieren, sollten dies daher mit einem erfahrenen Guide machen, er bringt die richtige Fahrweise im Tiefschnee bei.
Neben Freeride-Anfängern können aber auch Fortgeschrittene noch einiges vom Experten lernen – Freeriden bedeutet mehr, als nur weite Kurven im Tiefschnee zu ziehen. Vor allem das Fahren auf steileren Backcountry Hängen und Sprünge über natürliche Hindernisse machen den Sport zu dem, was er ist – pures Adrenalin inmitten der Berge.
Kenntnisse der Lawinenkunde ist eine Grundvoraussetzung für das Freeriden.
Um sicher unterwegs zu sein, sollten Freerider Warnschilder und Hinweistafeln stets beachten und den Anweisungen folgen.

Skirouten
Skirouten sind Abfahrten, die zwar markiert und gesichert, jedoch nicht präpariert sind. Diese Tiefschneeabfahrten eignen sich besonders, um das Freeriden einmal auszuprobieren, da die alpinen Gefahren hier ähnlich wie auf normalen, präparierten Pisten sind. Gesicherte Skirouten findet man mittlerweile in vielen Skigebieten – sie sind auf den Pistenplänen entweder gelb oder rot-gestrichelt markiert.

Sonstiges:
Dass vor einer längeren „Expedition“ auch ein gründlicher Check des Wetters und des Lawinenberichtes notwendig ist, versteht sich von selbst. Ebenso das Einstecken des Handys. Und niemals alleine unterwegs sein, denn auch Profis fahren immer in der Gruppe.
Freeriden in unberührter Natur

Ski und Freeride Ausrüstung

Eine gute, vollständige Ausrüstung ist beim Freeriden wichtig, um Risiken zu minimieren.

Freeride Ski.
Sie unterscheiden sich zu herkömmlichen Ski unter anderem in ihrer Taillierung – Freeride-Ski sind breiter gebaut, um die Bewegungen bei der Fahrt im Tiefschnee durch den stärkeren Auftrieb zu erleichtern. 

Dabei hat sich der Stil des freien Fahrens wesentlich verändert. Die Kurvenradien haben sich im Snowboarden deutlich vergrößert und auch die Geschwindigkeit ist entsprechend gestiegen. Den Skifahrern ermöglichen die neuen Skimodelle ebenfalls (z. B. Rocker-Ski, hohe Mittelbreiten der Ski) größere Radien abseits der Pisten zu fahren. Neben Tiefschnee lassen sich mit modernen Sportmitteln auch ungünstige Schneearten (wie Harsch und windgepresster Schnee) viel besser befahren.

Die Bindung.
Fürs Freeriden eigenen sich grundsätzlich alle hochwertigen Alpinbindungen. Wer mit Fellen auf den Berg will, benötigt klarerweise ein Modell mit Steigmechanismus. Souveräne Abfahrtsperformance, kombiniert mit höchstem Gehkomfort und geringem Gewicht zeichnen spezielle Freeride-Bindungen aus. 

Der Skischuh.
Freeriden bedeutet speziell für den Schuh möglichst vielseitig zu sein. Stabilität in der Abfahrt und dennoch entspanntes Gehen sind wesentliche Faktoren, die es gilt zu erfüllen. Speziell der Innenschuh weist erhöhte Dämpfungseigenschaften auf, welche bei der Landung und schwierigen Passagen von Vorteil sind. 

Die Kleidung.
Klarerweise ist ein Helm ein absolutes Must-have. Immer mehr Freerider vertrauen aus gutem Grund auch einem Rückenprotektor. Denn er schützt die Wirbelsäule vor extremen Krafteinwirkungen, die bei einem Sturz entstehen können. Darüber hinaus sind Freerider mit moderner Skibekleidung aus Funktionsmaterialien positiv bedient. 
Flexibel einsetzbar ist auch ein Schlauchtuch, es kann genutzt werden, um die untere Gesichtshälfte vor Kälte zu schützen.

LVS-Gerät („Lawinenpieps“),
ist ein elektronisches Gerät zur Lawinenverschüttetensuche mit einem kombinierten Sende- und Empfangsteil. Im Notfall wird man mithilfe der Empfangsfunktion zum Verschütteten geleitet.

In vielen Skigebieten gibt es sogenannte LVS-Checkpoints, bei denen man den Umgang mit dem Gerät üben bzw. die Funktionalität überprüfen.

Sonde.
Eine Lawinensonde dient der Suche nach Verschütteten im freien Gelände. Sie besteht aus mehreren Teilen, die meist durch eine Kordel miteinander verbunden sind – wenn man an dieser Kordel zieht, stecken sich die einzelnen Teile rasch ineinander und man erhält einen Stab, mit dem man senkrecht in den Schnee bohren kann.

Sofern man zuerst mit dem LVS-Gerät sucht, dient die Lawinensonde zur Feinortung des Lawinenopfers: Mit der Sonde lässt sich sowohl die Lage als auch die Verschüttungstiefe feststellen.

Schaufel.
Eine Lawinenschaufel gehört zur Standard-Sicherheitsausrüstung von Freeridern. Ohne eine solche Schaufel ist es nicht möglich, tief zu graben, um einen Verschütteten zu bergen, da der Schnee bei Lawinenabgängen besonders dicht und schwer ist. Die Lawinenschaufel hat daher auch ganz bestimmte Eigenschaften: Sie ist sehr robust, aber dennoch leicht und klein zusammenklappbar.

ABS-Rucksack.
Das Avalanche Airbag System ist ein wiederverwendbares Rettungsgerät, dass das Verletzungsrisiko bei Lawinenabgängen erheblich senken kann. Der Lawinenrucksack verfügt über zwei signalfarbene Ballons, die sich zusammengefaltet an der rechten und linken Seite im Rucksack befinden.

Falls ein Freerider von einer Lawine erfasst wird, löst er den Mechanismus des Rucksacks aus, indem er an dem auf der Vorderseite befindlichen Griff zieht. Innerhalb von 1–2 Sekunden blasen sich die Ballons zu einem Gesamtvolumen von ca. 170 Litern auf – das hilft dem Opfer, an der Oberfläche der Lawine zu bleiben und senkt das Risiko, komplett verschüttet zu werden.
Freeriden in den Alpen

Kosten für Ski und Sicherheitsausrüstung

Sicherheitsausrüstung
LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät) 180,00 € - 390,00 €
Lawinenschaufel 25,00 € - 90,00 €
Lawinensonde 30,00 € - 100,00 €
Erste-Hilfe-Set 15,00 € - 50,00 €
Helm 60,00 € - 180,00 €
Handy - ?
Lawinenairbag-Systemen: 200,00 € – 800,00 €
Harscheisen: 55,00 € - 70,00 €
Biwaksack: 30,00 € - 260,00 €

Ski Ausrüstung:
Freeride-Ski 240,00 € - 1.300,00 €
Bindung: 80,00 € - 460,00 €
Freeride – Snowboard: 250,00 € - 700,00 €
Snowboard Bindungen: 110,00 € - 290,00 €
Freeride-Skischuhe: 200,00 € - 530,00 €
Steigfelle: 90,00 € - 170,00 €
Freeride-Stöcke: 45,00 € - 90,00 €

Sonstiges:
Skitourenrucksack: 55,00 € - 150,00 €

Kleidung:
Hose, Jacke und Handschuhe sollten möglichst leicht, atmungsaktiv, funktionell (mehrere Taschen) und wasserdicht (Wassersäule mindestens 5000 mm, getapte Nähte) sein. Darunter trägt man Funktionswäsche und Socken aus Merinowolle.
Preis: 900,00 € - 1500,00 €

Verleihpreise pro Tag Preis:
Freeride-Ski oder – Board (Premium Class) 30,00 €
Schuhe 12,00 €
Split-Board inkl. Bindung 30,00 €
Avalanche Safety Sicherheitspaket Rucksack, LVS, Schaufel, Sonde 17,00 €
Avalanche Airbag 30,00 €
Avalanche Safety XL Airbag + Sicherheitspaket 47,00 €
Helm 7,00 €
Freeride mit einen Snowboard
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