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Extremsport Freeride Teil 2: Risiken, Kurse, Lawinenkunde, ...

- Was ist Freeride ?
- Geschichte von Freeride
- Voraussetzungen
- Material, Ausrüstung
- Kosten

 Themen dieser Seite:

- Risiken
- Freeride-Kurse
- Lawinenkunde
- Skigebiete für Freeride-Fans

- Rechtliches
- Bekannte Freerider
- Wörterbuch
- Sportliche Bewerbe

Freeride Risiken

Freeriden setzt neben dem Können auch noch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein voraus. Für die eigene Sicherheit, aber auch die Sicherheit von anderen Personen ist es wichtig, die Verhaltensregeln beim Skifahren abseits der gesicherten Pisten zu kennen und einzuhalten. Insbesondere das Lawinenrisiko ist zu beachten. 

Durchschnittlich gibt es in den österreichischen Skigebieten jährlich rund 1.000 Unfälle abseits der gesicherten Bereiche. 23 Menschen sterben im Durchschnitt pro Jahr durch Lawinen. Seltener, aber immer wieder mit Todesfolgen verbunden, sind Orientierungsverlust und Bewegungsunfähigkeit; etwa durch Abstürze über Klippen, Ersticken im Tiefschnee oder Erfrieren. 

Mangelndes Wissen führt zu Fehleinschätzungen. 
Eine Untersuchung zeigt schon beim Basiswissen gravierende Lücken auf: Mehr als die Hälfte der Befragten weiß nicht, was die unterschiedlichen Lawinen-Warnstufen bedeuten und welche Verhaltensempfehlungen mit ihnen verbunden sind. Besonders auffällig ist auch, dass die Hälfte der Interviewten fälschlich annimmt, dass eine Handy-Ortung im Falle eines Notfalles ohne Mobil- Netzanbindung via Satellit möglich sei. Nur etwas mehr als die Hälfte der Schneesportler kennt den Euro-Notruf 112. Alternativen zum Mobiltelefon, um Hilfe anzufordern, sind noch weniger Befragten bekannt: Das alpine Notsignal (optisches und/oder akustisches Signal beliebiger Art, welches Sechs Mal innerhalb einer Minute abgesetzt wird) kennen gar nur 25 Prozent.
Freeriden abseits der Pisten

Kurse für Tiefschneetechnik

Gemeinsam mit einem erfahrenen Guide kann jeder fortgeschrittene Skifahrer die Tiefschneetechnik erlernen. 

Mittlerweile bieten immer mehr Skischulen geführte Freeride Touren an, sodass auch Neulinge die Trendsportart ausprobieren können. Die wichtigste Voraussetzung ist dabei, dass man sich auf anspruchsvolleren Pisten bereits sicher fortbewegen kann. 
Genauso wie bei präparierten Skipisten werden Off-Piste-Abfahrten in verschiedene Schwierigkeitsstufen unterteilt. Die Skilehrer vor Ort kennen das Skigebiet in- und auswendig und wählen für die Freeride Tour stets Abfahrten aus, die zum Leistungsniveau des Freeride Anfängers passen.
Bei einer Freeride Tour für Anfänger wird zunächst die Tiefschneetechnik geübt und man macht sich mit der benötigten Sicherheitsausrüstung vertraut, bevor es in den Tiefschnee geht. Die Utensilien wie LVS-Geräte, Sonden, Schaufeln und teils auch Airbag-Rucksäcke sind in der Regel im Kurspreis enthalten.
Abenteuer Freeride

Lawinenkunde: Kurs, Workshops und Seminare

Lawinen sind nicht die Ausnahme, sondern Normalität. Ihre Zahl wird weltweit auf eine Million pro Jahr geschätzt. Dabei erreichen abgehende Schneebretter Geschwindigkeiten von über 300 km/h und entfesseln enorme Kräfte.

Zwei von drei Verschütteten überleben das Lawinenunglück nicht.


Video: Airbag rettet Snowboard-Profi


Lawinencamps: Den Umgang mit der Notfallausrüstung und weitere Hintergrundinformationen über das Off-Piste-Fahren können in speziellen Workshops erlernt werden.


Die SAACs in Österreich bieten zum Beispiel 2-tägige Lawinencamps an. Dabei informieren staatlich geprüfte Berg- und Skiführer über die alpinen Gefahren. Ein SAAC Basic Camp besteht aus einem dreistündigen Theorieteil und einem Praxistag im freien Gelände. Die Kurse werden die gesamte Skisaison über Angeboten und sind kostenfrei. Rund 15 verschieden Skigebiete stehen zur Auswahl. Voraussetzung ist ein ausreichend fahrtechnisches Können im Tiefschnee. 

Auch nahe München kann man sich aufs Freeriden vorbereiten. Die Lawinencamps Bayern bieten kostenpflichtige Lawinenkurse im Skigebiet Spitzingsee an. Die Preise liegen zwischen 15 und 85 Euro pro Kurs.


Lawinenberichte.

Infos und aktuelle Lawinenlageberichte findet man unter folgenden Links:

Österreich: → Kärnten     Niederösterreich     Oberösterreich     Salzburg     Steiermark     Tirol     Vorarlberg .

Weiters:  Schweiz   europaweiter Überblick:   www.avalanches.org


Lawinenwarnstufe

Seit 1993 gilt die sogenannte “Europäische Gefahrenskala für Lawinen”, eine Hilfe zur Einschätzung der Lawinengefahr in den Bergen. Sie besteht aus 5 klar definierten und vereinheitlichten Stufen, die das jeweilige Lawinenrisiko beschreiben. Im Lawinenkurs lernt man, Risikosituationen nach diesen Richtwerten einzuschätzen. Die 5 Lawinenwarnstufen lauten:


• 1 (gering) 

• 2 (mäßig) 

• 3 (erheblich) 

• 4 (groß) 

• 5 (sehr groß)


Nach der aktuellen Lawinenwarnstufe richten sich nicht nur Wintersportler, sondern auch die Betreiber der Skigebiete und Behörden. Freerider sollten dies immer im Hinterkopf behalten und den Anweisungen des Pistenpersonals vor Ort Folge leisten.

Freeride mit einem Snowboard

Skigebiete für Freeride-Fans

Durch die zunehmende Beliebtheit des Freeridens haben in den 2000er-Jahren einige Wintersportgebiete diese Zielgruppe aktiv beworben und sich als Freeride-Zentren etabliert.

Freeride-Spots Österreich
Fieberbrunn (Tirol). 
22 abwechslungsreiche Ski Freeride Abfahrten zur Auswahl. 
An der Talstation der Streuböden-Bahn in steht den Freeridern ein sogenannter Info Point mit dem Lawinenwarnsystem LO.LA*, Info-Material und Übersichtskarten für die Tourenplanung zur Verfügung.

Hochfügen - Zillertal (Tirol). 
Das Zillertal ist als Freeride-Destination bekannt. Der Big Mountain in Hochfügen ist berühmt für seinen Tiefschnee. Auf 1500 bis 2500 m Seehöhe finden sich auch Tage nach dem Schneefall immer noch frische Freeride-Hänge.

Obergurgl-Hochgurgl (Tirol).
Lange als Geheimtipp gehandelt, hat sich das Freeride-Potential von Obergurgl-Hochgurgl mittlerweile herumgesprochen. Die Höhenlage und damit einhergehende Schneesicherheit des Winterskigebiets ermöglichen oftmals die ersten „Pow“-Turns der Saison – wie auch die allerletzten. Ob weitläufige, nur mäßig steile Tiefschnee-Hänge oder enge Couloirs mit Cliff-Drops, das Resort mit seinen kleinen Seitentälern bietet Freeridern aller Levels ein spannendes Terrain.

Stubai (Tirol).
Am Stubaier Gletscher sind die meisten Tiefschneehänge zu entdecken, eingebettet in die hochalpine Landschaft. Im Powder Department sind 15 der beliebtesten Runs ausgewiesen, die dank der Off-Piste-Map und den GPS-Tracks leicht zu finden sind. Außerdem bietet der Stubaier Gletscher regelmäßig Kurse zur Sicherheit im freien Gelände an. 
Freeride Checkpoints am Eisgrat und am Gamsgarten: Infotafeln mit Beschreibung der Strecke, LVS-Check und Lawinenwarnhinweisen.
Trainingsgelände zur Verschüttetensuche am Gamsgarten: Suche von Verschütteten mit LVS-Gerät und Lawinensonde. Nutzung kostenlos. 

St. Anton am Arlberg (Tirol).
Es gilt als Tor zum Skigebiet Arlberg und wird gemeinhin als die “Wiege des alpinen Skilaufs” bezeichnet, da hier der moderne Skisport erfunden wurde.
Insgesamt stehen in der Region 48 abwechslungsreiche Ski Freeride Abfahrten zur Auswahl.
200 Kilometer markierte Powder-Runs und zahlreiche weitere Varianten machen den Arlberg zu einem Paradies für Freerider. 

Kitzsteinhorn (Salzburg).
Dank der schneesicheren Höhenlage des Kitzsteinhorns zieht es die Freerider bereits im Frühwinter hinauf auf den Gletscher. Die fünf liftnahen und bestens ausgeschilderten Routen bieten abwechslungsreiche Geländeformen. Von der „Ice Age“ bis zum „Jump Run“ finden Fahrer aller Könnerstufen das passende Terrain für ihre perfekte Line.
An der Freeride Info-Base zentral beim Alpincenter und bei den Info-Points am Einstieg zu den fünf Routen wird über die Risiken im freien Gelände informiert. 

Saalbach-Hinterglemm (Salzburg).
"Easy up - Wild down" lautet die Devise des Skicircus. So eröffnen 70 modernste Liftanlagen den Freeride-Fans faszinierende Tiefschnee-Hänge. Aber auch Newcomer und Kids kommen hier ganz auf ihre Kosten, und können auf geschmeidigen Firnhängen ihre ersten Schwünge ziehen – und das ganz ohne lange Aufstiege. Der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist ein Freeride-Gebiet für alle Könnerstufen.

Kleinwalsertal (Vorarlberg).
In Vorarlberg gelegen, aber nur über das Allgäu (südlichsten Endteil des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben) erreichbar ist ein genialer Freeride-Spot, weil man an den drei unterschiedlichen Ski-Bergen(Walmendingerhorn, Ifen und Kanzelwand) für jeden Tag, jedes Wetter und jede Bedingung den richtigen Run findet.
Die markierten Flächen sind Schutzzonen, die ausdrücklich für Tiere und Pflanzen reserviert sind.

Lech-Zürs (Vorarlberg).
Über 200 km hochalpinen Tiefschneeabfahrten, die man bequem mit modernen Liften und Bahnen erreichen kann.
Einziger Heliskiing Spot in Österreich.

Silvretta-Montafon (Vorarlberg).
Das vielseitige Gelände der Silvretta Montafon bietet Powderruns vom Feinsten – und das bis in den Frühling hinein. Viele ausgewiesene Routen und Variantenabfahrten sowie der Winterklettersteig Burg erleichtern dir den Zugang zu weitläufigem Backcountry. 

Warth-Schröcken (Vorarlberg).
Dank der vielen Nordhänge hält sich der Schnee außerdem bis weit ins Frühjahr hinein. Doch Freeride-Hotspot ist Warth-Schröcken nicht erst seit kurzem. Das Gebiet blickt auf eine lange Freeride-Geschichte zurück. Bereits im 19. Jahrhundert waren hier die ersten Skipioniere unterwegs und auch heute ist es Homebase für Freeridepros wie Alois Bickl oder Martin McFly Winkler.

Dachstein Krippenstein (Oberösterreich).
Dreißig Kilometer Off-Piste-Varianten und die Schneesicherheit des Dachstein Gletschergebietes machen Lust auf Pulverschnee..
Egal ob Ski oder Board, die zahlreichen Varianten der Freesports Arena Krippenstein und die Weite des Dachstein-Plateaus begeistern jeden Powderfreak! 
Schönberg, Imisl und Eisgrube bieten roughe Felskämme, abwechslungsreiche Hänge und selektive Waldstrecken, 1500 Höhenmeter pro Ride fordern Kondition und Konzentration.
Die Freesports Arena wurde vom Magazin SnowPlanet zum Hot Spot der Freerider-Szene gewählt.

Freeride-Spots in Deutschland
Dammkar, Mittenwald (Bayern).
Die Freeride-Abfahrt durch das Dammkar hoch über Mittenwald zählt zu den Klassikern. Da die Abfahrt von der örtlichen Lawinenkommission überwacht und freigegeben wird, ist es eine gute Wahl für all diejenigen, die zwar schon Skitourenerfahrung haben, sich aber die genaue Risikoeinschätzung von Steilhängen oberhalb der Waldgrenze nicht zutrauen.

Freeride-Spots in der Schweiz
Andermatt (Kanton Uri).
Die Gotthardregion ist gemäß Fachmagazinen ein Off-Piste Gebiet der Superlative. Vor allem der Gemsstock mit seinen unzähligen Couloirs, Cliffs, den alpinen Klassikern und Abfahrten bis 1500 Höhenmetern erwartet Sie als eines der besten Freeride-Reviere der Alpen. Jahr für Jahr versammeln sich hier Freerider von Skandinavien bis USA, die mit zahlreichen Abfahrten den Gemsstock erkunden.

Arosa Lenzerheide (Kanton Graubünden).
Tiefverschneite Couloirs und steile Hänge durchzogen mit Felsvorsprüngen warten auf professionell erprobte Freerider. Das Parpaner Rothorn und das Arosa Weisshorn gehören zu den bekanntesten Freeride Bergen der Region. Dabei bieten die Freerideabfahrten in Arosa Lenzerheide ein Freeridegefühl mitten im Schneesportgebiet.

Davos-Klosters (Kanton Graubünden).
Die Skiregion Davos-Klosters erstreckt sich über rund 25 Kilometer von der Madrisa im Norden bis zum Rinerhorn im Süden. Dazwischen liegen noch die Skigebiete Parsenn, Pischa und Jakobshorn. Ein riesiges Areal, das sich rühmt, mehr Freeride-Runs (über 100) und mehr freies Gelände als jedes andere Wintersportgebiet der Schweiz bereit zu halten. 

Laax-Flims (Kantons Graubünden).
Der überwiegende Teil des über 40 Quadratkilometer großen Skiareals ist baumlos und rund 20 Prozent der Abfahrten (70 Routen mit 44 km) sind markierte, gesicherte, aber nicht präparierte Skirouten.

Engelberg (Kanton Obwalden).
Engelberg zählt zu den ultimativen Freeride-Destinationen im Alpenraum und bietet unzählige und spektakuläre Abfahrten wie Laub, Steinberg oder Galtiberg.
Die Topografie am Titlis ist einzigartig und garantiert fast während der gesamten Wintersaison einmalige Pulverschnee Abfahrten von 3020 m.ü.M bis hinunter nach Engelberg 1000 m.ü.M.

Zermatt (Kanton Wallis)
Der Ort ist das perfekte Ziel für Freerider, denen es statt um technischen Anspruch eher um großartiges Landschaftserlebnis geht. Das Gebiet bietet 36 Kilometer nicht präparierte, aber vor alpinen Gefahren gesicherte Pisten. Ein Grossteil dieser gelb markierten Pisten befindet sich in den Gebieten Rothorn und Stockhorn. Außer den Liften kann man in Zermatt zudem den Heli zum Aufstieg zur Hilfe nehmen. Mit dem erreicht man bis zu 4200 Meter hoch gelegene Startpunkte. Die Lifte führen an der Gobba di Rollin bis auf 3899 Meter.

Weitere Freeride-Spots:
Frankreich - Charmonix, La Grave
Italien - Alagna, Valsesia
Freeriden in Österreich
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