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Fotogalerie: Film und Kino in der Steiermark

Adresse: Museum für Geschichte. Sackstraße 16, 8010 Graz

Telefon: +43 (0) 316 8017 9800


Ausstellungsdauer: 11.03.2022 - 08.01.2023


Um die Ausstellung besuchen zu können, muss eine Eintrittskarte für das Museum gekauft werden.

Eintrittspreise: Erwachsene: 10,50 €; Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende unter 26 Jahren, Präsenz- und Zivildiener: 4,00 €; Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren: frei.

Audioguide/Multimedia-Guide: 2,50 €

Fotogalerie: Fotos und Information

Video: Film und Kino in der Steiermark

Dieses Video habe ich nach einer "Empfehlung" von der Stabsstelle Kommunikation des Museum-Joaneum entfernt. Obwohl nach meinem Rechtsanwalt keine Rechte verletzt habe, habe ich mich entschieden, alle Links zu diesem Video zu entfernen. Anstatt diesem Video gibt es in Kürze ein Video über das Universalmuseum Joanneum. Themen: jährliche Millionenförderung und andere Highlights dieser Institution.

Video: Film und Kino in der Steiermark

Filmische Spuren in der Steiermark

Erste filmische Spuren in der Steiermark finden sich bereits knapp neun Monate nach der ersten öffentlichen Filmvorführung durch die Brüder Lumière in Paris. Unter dem Titel „Im Fluge durch die Welt“ führte der Physiker Crassé ab 16. September 1896 im großen Saal des Hotels „Zur Post“ in Leoben einen „Chinamatograph“ vor.


Im ersten Jahrzehnt des Kinos waren Filmdarbietungen fast ausschließlich mobil: Schausteller*innen erkannten die geschäftlichen Möglichkeiten der Kinematografie und bespielten Säle, gastierten auf Jahrmärkten und Volksfesten oder gingen mit eigenen Wanderkinos auf Tournee – auch durch die Steiermark. Ein sich entwickelndes Verleihsystem und die steigende Nachfrage nach permanenter Versorgung mit Filmen verstärkten die Entwicklung ortsfester Spielstätten. In der Steiermark begann diese Phase der Kinogründungen zunächst eher zaghaft: 1906 eröffnete Oskar Gierke das „Grazer Bioskop“, das für einige Jahre das einzige ortsfeste Kino der Steiermark bleiben sollte.

Filmische Spuren in der Steiermark. Foto: August Aust

Bis zum Jahr 1902 fanden Filmvorführungen nur in einfachen Räumen in adaptierten Gaststätten beziehungsweise schmalen, lang gestreckten Geschäftslokalen, – so genannten Ladenkinos – statt.

Geschichte des österreichischen Stummfilms

Die Geschichte des österreichischen Stummfilms ist eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche. Nach der Präsentation des ersten Cinématographeen in Wien durch die Brüder Lumière im Jahre 1896 dauerte es rund 10 Jahre, bis sich erstmals Österreicher an die kommerzielle Herstellung von Filmen wagten. Erst 1910 begann eine kontinuierliche Filmproduktion einzusetzen und während des Ersten Weltkrieges wird der Aufbau einer eigenständigen Filmindustrie nachgeholt.


Wesentliche Antreiber dieser Entwicklung waren die beiden ersten und größten österreichischen Filmproduktionsgesellschaften, die Wiener Kunstfilm-Industrie und die Sascha-Filmindustrie. Nach Kriegsende nahm die österreichische Filmproduktion weiter stark zu und zahlreiche Filmgesellschaften wurden gegründet.

Der österreichischen Stummfilm. Foto: August Aust

Wie Deutschland profitierte die österreichische Filmindustrie von der darniederliegenden Filmproduktion im übrigen Europa nach Kriegsende und von der hohen Inflation im eigenen Land. Diese machte heimische Filmproduktionen für ausländische Käufer vergleichsweise billig, während die Qualität mit dem internationalen Niveau mithalten konnte.

Der österreichischen Stummfilm. Foto: August Aust

In der vergleichsweise kurzen, aber umso intensiveren österreichischen Stummfilmzeit, wurden neben absatzorientierter Massenware wie Monumentalfilmen auch Beiträge zum expressionistischen Film geleistet sowie zahlreiche Filmtalente, die es im Ausland später zu Weltruhm brachten, von österreichischen Filmproduzenten entdeckt und gefördert.

Filmtechnik und historisches Kinoinventar

1919 wurde in Wien ein Unternehmen mit dem Namen „Elektrizitäts- und Metallwaren-Industrie Gesellschaft m.b.H.“ gegründet. Die Firma startete mit der Produktion von Feuerzeugen aus den von der Zeit des Ersten Weltkrieges vorhandenen leeren Patronenhülsen. Bald folgten Produkte wie Schalter und Steckdosen. 1924 wurden die ersten Rundfunkempfänger auf den Markt gebracht. Durch die Weiterentwicklung der Produktpalette in Richtung Filmaufnahme und Filmprojektion gelangte das Unternehmen mit ihren hoch technologisierten Produkten unter dem Namen „Eumig“ zu Weltruhm.

Im August 1981 musste schließlich mit einem Schuldenstand von rund 2 Milliarden Schilling der Konkurs des einstigen Vorzeigebetriebs eröffnet werden.

Filmkameras Eumig. Foto: August Aust

Filmtechnik vom einstig österreichischen Paradeunternehmen "Eumig".

Vor und hinter der Kamera

Ab den 1910er-Jahren kam der neue Künstlertyp des „Filmstars“ auf. Auch Steirer*innen traten bald als erfolgreiche Schauspieler*innen vor die Kamera, allen voran der Grazer Alexander Girardi. Ihm folgten Maria Reisenhofer, Franz Glawatsch, Ferdinand Maierhofer, Willy Thaller und Olaf Fjord. Hinter der Kamera machten Drehbuchautor Carl Mayer und Regisseur Fred Sauer in der deutschen Filmindustrie Karriere.

Die ersten Filmkameras. Foto: August Aust

Anfang März 1923 erschien die so genannte Pathé-Baby Camera für 9,5-mm-Film, am 15. Juni 1923 als erste die Victor Cine Camera für 16-mm-Film. Noch im selben Jahr kam der Bell & Howell Filmo heraus, 1924 der Ciné-Kodak, 1925 als erste europäische Schmalfilmkamera der Ciné-Nizo.

Filmproduktionsstätten in Graz

In Graz wurden 1919 die „Alpin-Film“, 1920 die „Opern-Film“ unter Adolf Peter und Ludwig Loibner und 1921 die „Mitropa-Musikfilm“ gegründet. Alle diese Unternehmen hatten gemeinsam, dass ihnen nur eine kurze Lebensdauer beschert war. Nicht zuletzt, da ihre Gründungen kurz vor der großen Krise der europäischen Filmproduktion Mitte der 1920er-Jahre erfolgten.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auf dem Flughafen Thalerhof eine Filmstadt, die sich wirklich sehen lassen konnte – „Thaliwood“. 1947 errichteten der Industrielle Anton Sternig und der Regisseur Hans Schott-Schöbinger in einem Flugzeughangar ihr Filmstudio, in denen bis 1954 17 größere Filme gedreht wurden.

Filmplakat Warum lügst Du, Elisabeth? Foto: August Aust

Warum lügst Du, Elisabeth? Deutschland 1943/1944 Spielfilm.

Die Premiere des ersten österreichischen Tonfilms – „G'schichten aus der Steiermark“ – fand am 23. August 1929 in Graz statt.

Film und Kino in der NS-Zeit

Für die Propaganda im Nationalsozialismus spielte der Film eine zentrale Rolle. Das Regime bediente sich der Suggestivkraft der Bilder zur Mobilisierung und Indoktrination. Es entstanden propagandistische Unterhaltungsfilme, ebenso hetzerische Pseudo-Dokumentarfilme.

Film und Kino in der NS-Zeit. Foto: August Aust

Die Ostmark-Wochenschau war eine nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im März 1938 in Österreich gezeigte Wochenschau. Sie wurde ab Mai 1939 von der deutschen „Ufa-Wochenschau“ abgelöst.

Kino in Graz

Sechs Monaten nach einer Demonstration des neuen Mediums in der Reichshauptstadt Wien lernten die Grazer das Kino kennen. Im September 1896 zeigten die Brüder Lumiere ihre Entwicklung im Redoutensaal des Schauspielhauses.

Es folgten die Jahre des Wanderkinos. 1906 eröffnete der Wanderkinounternehmer Oskar Gierke* in der heutigen Conrad von Hötzendorfer-Straße 64 das erste feste Kino. In den 20er-Jahren gab es schon 15 öffentliche "Lichtspieltheater" und drei Vereinskinos, in denen bis 1929 ausschließlich Stummfilme, untermalen mit Musik gezeigt wurden.

Kinoplakate . Foto: August Aust

Kinoplakate und Fotos entführten in ferne Welten.

Filme mit Jugendverbot

Unterhaltungsfilme wurden als „Schund“ und erotische Filme als „Schmutzfilme“ bezeichnet.

Es gab Anti-„Schmutz und Schund“-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche. Vor allem Letztere würden durch die als „minderwertig“ bezeichneten Medien moralisch korrumpiert und müssten vor Unsittlichkeit, vor moralischer Gefährdung und in weiterer Konsequenz vor Kriminalität bewahrt werden. Aber auch Frauen und generell „die Massen“ wurden von männlichen (Bildungs-)Eliten als schützenswert eingestuft. Die katholische Kirche etwa fühlte sich dazu berufen, alle Katholikinnen und Katholiken vor „minderwertigen“ Medien zu schützen. Die „Flut von Schmutz und Schund“, die stets mit dem Begriff der „Masse“ in Zusammenhang gesetzt wurde, brachte nach Ansicht von „Schmutz und Schund“-Gegnern bzw. -Gegnerinnen die bestehende Ordnung ins Wanken – verwandelte festes Fundament in unsicheren Morast.

Im Jahr 2009 startete die WHO eine Initiative ("Smoke-free movies") zur Zigarettenentwöhnung der Filmbranche. Erschien am 1. Februar 2016 und enthält unter anderem die Forderung, Raucher-Filme mit einem Jugendverbot zu belegen.

Filme mit Jugendverbot. Foto: August Aust

Wo sind die aus heutiger Sicht lächerlichen Jugendverbote, die heute schon vom Kinderprogramm im Fernsehen überholt werden.

Die Videothek 

Der Ursprung der Videothek liegt, etwas überraschend, nicht in den USA, sondern in Deutschland. Der "Film-Shop" von Eckhard Baum eröffnete 1975.

Das gängige Wiedergabesystem war die analoge VHS-Kassette. Die Tendenz ging in dieser Zeit eindeutig Richtung Verleih, Kaufkassetten fanden nur wenig Anklang. Immer wieder wurde der fehlende Jugendschutz aufs Schärfste kritisiert.

Mit der zunehmenden Digitalisierung wurde das VHS-Format etwa Anfang 2000 von der DVD abgelöst. Die Qualität und Haltbarkeit der Filme stieg dadurch um ein Vielfaches. Allerdings wurde auch der Zugang zu Raubkopien erheblich erleichtert.

Die Videotheken waren gezwungen, das Preisniveau anzupassen. Die ersten Automatenvideotheken kamen auf den Markt, denn so konnte es dem Kunden ermöglicht werden, rund um die Uhr mit niedrigeren Preisen auf das Angebot zugreifen zu können.


Mittlerweile sind die klassischen Videotheken rar geworden. Mit dem Aufstieg des Medium Internet und der Bereitstellung digitaler Inhalte zum Streamen oder Downloaden wurde es für den Konsumenten zunehmend überflüssig, Videotheken zu besuchen.

Videothek. Foto: August Aust

Die letzte große Videothek in Graz "Austria Video Ring Puntigam" musste ihre beiden Geschäften am 31.03.2017 (Plüddemanngasse 43 und in der Triesterstraße 391) schließen.

Filmfestival Diagonale 

Die Diagonale ist ein Filmfestival, das in den Jahren 1993, 1994 und 1995 in Salzburg stattfand und seit 1998 jährlich in Graz veranstaltet wird. Es ist eine umfassende Jahresfilmschau des österreichischen Filmschaffens, die alle Genres (Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm, Avantgarde etc.) abdeckt. Die 25. Ausgabe wurde vom 5. bis zum 10. April 2022 durchgeführt.

Leitung Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber (2016 bis 2023). Ab der Festivalausgabe 2024 sollen Standard-Filmredakteur Dominik Kamalzadeh und Kunsthistorikerin und Filmkuratorin Claudia Slanar die Intendanz übernehmen.

Filmfestival Diagonale. Foto: August Aust

Diagonale - Festival des österreichischen Films

Museum für Geschichte. Parken:

Das Kunsthaus Graz beherbergt eine von Kastner & Öhler betriebene Parkgarage direkt unter dem Gebäude (Einfahrt Lendkai). Unsere Museen in der Grazer Innenstadt sind in wenigen Gehminuten erreichbar. Darüber hinaus gibt es in der Innenstadt eine Auswahl von Parkgaragen mit unterschiedlichen Tarifen. 


Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Info:

Straßenbahnlinie 4, 5

Haltestelle: Schloßbergplatz – Murinsel, Fußweg Richtung Hauptplatz

Straßenbahnlinie 1, 3, 4, 5, 6, 7

Haltestelle: Hauptplatz – Grazer Congress, Fußweg Richtung Schloßbergplatz

Quellenangabe:

Wikipedia Filmkamera https://de.wikipedia.org/wiki/Film...

Wikipedia Eumig https://de.wikipedia.org/wiki/Eumig

Wikipedia Nationalsozialistische Filmpolitik https://de.wikipedia.org/wiki/Natio...

Wikipedia Österreichische Filmgeschichte https://de.wikipedia.org/wiki/%C3...

Wikipedia Geschichte des frühen österreichischen Tonfilms https://de.wikipedia.org/wiki/Geschich...

Wikipedia Geschichte des österreichischen Stummfilms https://de.wikipedia.org/wiki/Geschicht...

Text und Fotos: August Aust

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