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Skeleton im Olympia Eiskanal in Igls
In Österreich erwartet Abenteuerfreudige eine außergewöhnliche Chance: Im renommierten Olympia Eiskanal in Innsbruck-Igls besteht die Möglichkeit, an sogenannten Gästefahrten im Skeleton teilzunehmen. Diese einmalige Erfahrung erlaubt es, den aufregenden Reiz dieses rasanten Sports unmittelbar zu spüren. Dabei gleitet man mit dem Kopf voran durch die anspruchsvolle Bahn des Igler Eiskanals. Der Start erfolgt vom Damenstartpunkt, von dem aus die Geschwindigkeit während der Fahrt auf beeindruckende bis zu 100 Kilometer pro Stunde ansteigen kann.
Geschichte des Skeleton Sport
Der Skeleton-Sport, eine Variante des Rodelns, hat seinen Ursprung zwischen den Schweizer Kurorten St. Moritz und Celerina. Im Jahr 1884 errichtete Major W. H. Bulpett dort eine Eisrennbahn, auf der drei Jahre später erstmals jemand den Mut hatte, kopfüber hinunterzufahren.
1892 entwickelte der Engländer L. P. Child einen tiefergelegten Metallschlitten, der an das menschliche Skelett (engl. Skeleton) erinnerte – damit war die Sportart in ihrer heutigen Form geboren und hat sich seitdem kaum verändert.
Trotz des hohen Risikos wurde Skeleton nach einer längeren Pause im Jahr 2002 wieder als olympische Disziplin aufgenommen. Zuvor spielte der Sport vor allem in St. Moritz eine Rolle und war bei den Olympischen Spielen von 1928 bis 1948 präsent.
Die Athleten starten nach dem Ampelsignal und haben etwa 30 Sekunden Zeit, um die Abfahrt einzuleiten. Dabei laufen sie rund 25 bis 40 Meter an und springen dann auf ihren Schlitten.
Die Fahrposition ist bauchliegend, mit dem Kopf nach vorne und den Armen eng am Körper – ein markanter Unterschied zum Rodeln. Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h werden erreicht, wobei die Beschleunigung ausschließlich durch Anlaufkraft und Schwerkraft erfolgt.
Der Skeletonschlitten
Der Skeletonschlitten mit einer Länge von 80 bis 120 cm und einem Gewicht von etwa 40 kg, zeichnet sich durch seine robusten Kufen aus Rundstahl aus. Spitzensportler erzielen Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h, während sie einer Schwerkraft von bis zu 5 G ausgesetzt sind. Dieses Hochleistungsgerät vereint technologische Präzision und innovative Materialien.
Gelenkt wird bei den Profis der Skeleton mit den Schultern, Knien und Zehen.
Bei der Gästeskeletonfahrt werden Geschwindigkeiten von 85 bis 95 km/h erreicht.
YouTube-Video von meiner Skeletonfahrt im Olympia Eiskanal.

Karte der Kunsteisbahn für Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe. Von Maximilian Dörrbecker (Chumwa)
Wo kann man eine Gäste Skeletonfahrt buchen?
Es gibt bei einer Googlesuche bedauerlicherweise nur eine Tiroler Firma im deutschsprachigen Raum, die eine derartige Fahrt anbietet.
Dieses Bedauern rührt daher, dass die Haupttätigkeit des Unternehmens darin zu bestehen scheint, 30 Minuten verspätet am Treffpunkt zu erscheinen, die Fahrt zu kassieren und wieder sich in Luft aufzulösen.
Möglicherweise gibt es aber eine alternative Anmeldungsmöglichkeit. BSC Stubai ein Sportverein mit den Sparten Bob- und Skeletonsport, bietet ebenfalls auf ihrer Webseite Gäste Skeletonfahrten an. Wer interesse hat, kann es ja mit dieser E-Mail Adresse einmal probieren:
info@bsc-stubai.at
Ablauf einer Gäste Skeletonfahrt im Olympia Eiskanal in Innsbruck-Igls
Der Treffpunkt befindet sich vor dem Restaurant K14 (BobCafé), bekannt für seine freundliche Bedienung und attraktive Preise. Nachdem die Dame der Tiroler Firma mit einer Verspätung von 30 Minuten eintraf, war es an der Zeit, die Zahlung zu leisten und einen Vertrag zu unterschreiben, der bestätigt, dass man im Falle von Unfällen selbst verantwortlich ist. Dieses Dokument ist bei allen Anbietern von Sportevents erforderlich.
Preis: 65,00 € pro Person.
Im Anschluss ging es mit einem kleinen Lkw weiter, indem wir uns den Platz mit Bobfahrern und deren Bobs teilten, bis wir den Startbereich für Damen und Doppelsitzer erreichten, der erst im November 2024 homologiert wurde.
Die Strecke vom Damenstart bis zum Ziel ist 898 Meter lang und verfügt über 10 Kurven. Das Gefälle beträgt durchschnittlich 8,5 %.
Startvorbereitung und Skeletonstart
Vor dem Start erfolgt eine umfassende Einweisung sowie ein Probeliegen auf dem Skeletonschlitten. Man positioniert sich mit dem Kopf nach vorne auf dem Schlitten, wobei das Kinn nur wenige Zentimeter vom Eis entfernt schwebt und die Arme eng am Körper anliegen.
Der Start erfolgt liegend, ohne Anlauf, und man wird sanft an den Füßen aus dem Starthäuschen geschoben, bis der Schlitten eigenständig Fahrt aufnimmt.
Nur wenige Sekunden nach dem Start verblassen die Erinnerungen an die Einweisungsinformationen. Der Schlitten beschleunigt rasch, und bereits im ersten Kreisel wird deutlich, wie schnell man unterwegs ist – unglaublich schnell!
Einzelne Steuerung ist nicht erforderlich, denn der Schlitten folgt intuitiv der Bahn. Man befindet sich stets im tiefsten Punkt der Strecke, sodass ein Rausfliegen unmöglich ist.
Nach dem Kreisel scheint es, als hätte man den Turbo gezündet: Die nächsten Meter gleiten im rasanten Tempo über das Eis und jede der folgenden acht Kurven wird zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Man liegt einfach da und staunt, wie das beeindruckende Gefährt den optimalen Weg findet – das Gehirn ist mit der Geschwindigkeit und der Situation völlig überfordert.
Erst wenn der Schlitten im Auslauf an Fahrt verliert und in die Höhe geht, wird einem bewusst, was man erlebt hat. Ein Gefühl der inneren Zufriedenheit überkommt einen, während Serotonin, Dopamin und Noradrenalin in den nächsten Minuten Hochbetrieb haben.
Dieser faszinierende Ritt dauert lediglich 45 bis 60 Sekunden – ein einzigartiges Erlebnis, das Adrenalin pur verspricht!
Für wenn ist dieses Event geeignet und weitere Information
Für alle Geschwindigkeitsliebhaber, die ein einzigartiges und spektakuläres Event erleben möchten, das gleichzeitig unbedenklich ist!
Beachte bitte einige Einschränkungen: Du solltest mindestens 12 Jahre alt sein, über eine gute physische und psychische Verfassung verfügen und ein Körpergewicht von unter 120 kg aufweisen. Um an diesem aufregenden Erlebnis teilzunehmen, empfiehlt es sich, Winterkleidung mit Handschuhen zu tragen, allerdings sind keine zu dicken Jacken notwendig.
Parkmöglichkeiten sind kostenlos, und Zuschauer können entlang der Strecke oder am Damenstart verweilen.
Ein kurzer Hinweis zu Stürzen während der Fahrt: Von den 25 Teilnehmern an der Veranstaltung, an dem ich teilgenommen haben, rutschten 5 von ihren Skeletonschlitten.
Wenn dies passiert, gleitet man ein kleines Stück weiter. Sobald man zum Stehen kommt, kann man einfach aufstehen, über die Bande steigen und sich neben der Strecke begeben. Das Bahnpersonal kümmert sich um den Schlitten.
Hier noch zwei nützliche Tipps: Einige Helme sind mit einer flachen Klebehalterung ausgestattet, auf der du eine GoPro befestigen kannst. Bring einfach die Kamera und einen Befestigungsclip mit – das Filmen ist erlaubt!
Selbst wenn du keine eigene Kamera besitzt, kannst du auf der Webseite der Bobbahn kostenlos ein Video von deiner Fahrt herunterladen.






